24 Oct 2023

Wie war Cutting Gardens 2023 am ESI?

Erschwinglich, nachhaltig, inklusive. So lauten die Attribute eines neuen Konferenzformats. Wurde es seinen Ansprüchen gerecht? Wir haben uns bei den Teilnehmenden umgehört.


Das globale EEG- und MEG-Methoden-Multihub-Treffen “Cutting Gardens” fand Mitte Oktober statt, unter anderem auch in Frankfurt, am Ernst Strüngmann Institute (ESI) for Neuroscience. Was ist das Besondere an dieser Konferenz? Sie ist erschwinglich, nachhaltig und inklusiv. Durch die räumliche Nähe reduzieren sich die Reisekosten für Referierende und Teilnehmende (manchmal auf Null). Kürzere Entfernungen bedeuten weniger CO2-intensive Reisen (z. B. per Flugzeug). Globale Ausstrahlung und lokale Veranstaltungsorte überwinden Entfernungs- und Sprachbarrieren.

Dementsprechend war der Frankfurt Garden eine Präsenzveranstaltung mit zusätzlicher Live-Übertragung des globalen Programms. Expertinnen und Experten ihres Feldes stellten Methoden der invasiven und nicht-invasiven Elektrophysiologie vor. Am Vormittag berichteten sie von spannenden, neuen Forschungsergebnissen, anschließend konnten die Teilnehmenden selbst aktiv werden, inmdem sie ihre praktischen Fähigkeiten in der Datenanalyse trainierten. Am Nachmittag nahmen alle zusammen an den gemeinsamen Sitzungen der globalen Veranstaltungen teil. Zwei der globalen Vortragenden waren zu Gast in Frankfurt, Elena Cesnaite von der Universität Münster sowie Radoslav Martin Cichy von der Freien Universität Berlin.

Für die Zusammenstellung des lokalen Programms und um den reibungslosen Ablauf vor Ort sicherzustellen, hatte sich ein instituteübergreifendes Organisationsteam gefunden: Neben Forschenden des ESI waren Wissenschaftler*innen der Charité - Universitätsmedizin Berlin beteiligt sowie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und des Frankfurter Max-Planck-Instituts für Empirische Ästhetik.


Anna Katten, Masterstudentin, Charité - Universitätsmedizin Berlin

“Mir hat der dezentrale Ansatz dieser Konferenz sehr gut gefallen: Der Austausch und die Vortragenden waren international, und die verschiedenen Veranstaltungsorte auf der ganzen Welt machten es möglich, der Konferenz vom nächstmöglichen sogenannten Garten aus beizuwohnen. Und weil Cutting Gardens 2023 auch eine hybride Veranstaltung war, konnte ich den ersten Vorträgen schon im Zug lauschen - meine Bahn hatte nämlich Verspätung.”





Walter Cañedo Riedel, Doktorand, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

“Dies ist meine erste Konferenz überhaupt. Ich habe mich darauf gefreut zu lernen, wie ich meine Daten bereinigen kann. Und das habe ich geschafft. In einem der Workshops lernte ich auch ein spezielles Tool kennen, mit dem ich später arbeiten werde. Die Tatsache, dass diese weltweite Veranstaltung so dezentralisiert ist, macht diese spezielle Veranstaltung in Frankfurt meiner Meinung nach zu klein. Statt drei Veranstaltungsorten in Deutschland wäre mir ein einziger, dafür aber größerer lieber gewesen.”



Maria Ermolova, Doktorandin, Eberhard Karls Universität Tübingen

“Ich habe auch schon an Cutting EEG 2020 teilgenommen, aber das war ausschließlich online. Dieses Mal ging es mehr um die Menschen, was auch sehr schön war. Ich mochte den dezentralen Faktor der Konferenz und den damit einhergehenden Aspekt des ökologischen Bewusstseins sehr.”









Anna, Doktorandin, Universität Osnabrück

“Das Betreuungsangebot für Kinder ist richtig gut - das hätte ich nicht erwartet! Ich bin total dankbar, denn mein Mann und ich forschen beide im gleichen wissenschaftlichen Feld und ohne Unterstützung hätte einer von uns nicht kommen oder nur an manchen Vorträgen und Workshops teilnehmen können. Wenn Kinder dabei sind, setzt das auch ein Zeichen für andere, die sich das vielleicht nicht getraut hätten: Ich muss nicht darauf verzichten Wissenschaft zu machen und aktiv zu kommunizieren, nur weil ich Mutter oder Vater bin. Wir konnten uns mit anderen Forschenden austauschen und unsere Tochter und unser Sohn hatten auch eine gute Zeit - Win-win für alle!”


Ege Kingir, Doktorand, Universitätsmedizin Göttingen

“Mir gefällt die Idee von Gärten überall auf der Welt sehr. Die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes durch die Verkürzung der Anfahrtswege ist ein guter Ansatz und passt gut zu den aktuellen Entwicklungen. Manche Vorträge sind nicht mein Fachgebiet, aber ich lerne trotzdem etwas Neues. Normalerweise wäre ich in diesem Fall nicht so weit gereist. Andererseits habe ich die Möglichkeit, Vorträge aus aller Welt zu hören, die entweder hier gehalten oder gestreamt werden, und für die ich überall hin gereist wäre. Insgesamt eine gute Mischung!”



Yi Zhuo, Doktorandin, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

“Hologram-Sticker, Wasserflaschen, Notizblöcke im Look von altem EEG-Papier, Stofftaschen, Samenpapier zum Einpflanzen - es gibt hier so viele kreative Giveaways, dass ich mich gar nicht entscheiden konnte und von jedem eines genommen habe. Daran werde ich noch lange meine Freude haben! Die Organisatoren haben großartige Arbeit geleistet, und ich fand es gerade gut, dass diese Konferenz kleiner ist, denn so konnte ich mit vielen Leuten sprechen, fast alle Poster sehen und mich sogar mit den Vortragenden beim Mittagessen oder in der Kaffeepause unterhalten.”